Haarinfusorien

[818] Haarinfusorien, bilden bei Oken eine Sippschaft der eigentlichen Infusorien; der (verschiedenartig gebaute) Leib hat Wimpern od. Borsten, welche beständig flimmern; finden sich in stehenden Gewässern; zu denen ohne Panzer (Hülle) gehören die Gattungen: a) Scheibenthierchen (Cyclidium Ehrenb.), eine kreisförmige Reihe von Wimpern; Art: Bläuliches Scheibenthierchen (C. glaucoma), Perlfarbiges S. (C. margaritaceum, C. fluitans); b) Muffthierchen (Pantotrichum Ehrenb.), überall bewipert; Art: Längliches Muffthierchen (P. enchelys), walzig, gelblich; c) Borstenthierchen (Chaetomonas Ehrenb.), mit Borsten statt Wimpern; Art: Kugelformiges Borstenthierchen (Ch. globulus), ganz rund, 1/200 Linie lang. Zu denen mit Panzer gehören: d) das Hornthierchen (Ceratium, Peridinium Ehrenb), kugelförmig, mit doppeltem Wimperkranz; Art: Schwalbenförmiges Hornthierchen (P. cornutum), grün, kolbig; e) Eckthierchen (Gonium), der Leib ist sprossenartig zusammengesetzt; Art: Kugelquadrat (G. pectorale), platt, viereckig gewimpert, augenlos, besteht aus 16 grünen Kügelchen, selten; f) Kugelthierchen (Volvox Müll), mehrere Punktthierchen befinden sich in einer durchsichtigen, runden (auch eiförmigen) Kugel, welche sich um die Achse dreht u. so sich fortbewegt. Die Fortpflanzung geschieht gewöhnlich, daß die Kugel zerplatzt u. kleinere Kugeln heraustreten; Art:. Gemeines Kugelthierchen (V. globator), in stehnden Gewässern. Die beiden letzteren Gattungen werden von And. zu den nackten darmlosen Infusorien gezählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 818.
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