Halide

[872] Halide, nach Berzelius neutrale organische Verbindungen, die sich aber von anderen ähnlichen dadurch unterscheiden, daß sie wie die unorganischen aus einer Base u. einer Säure bestehen, welche erstere in diesem Falle ein Oxyd ist, das auf gewöhnliche Weise nicht abgeschieden wird u. durch die gewöhnlichen Reagentien nicht abgeschieden werden kann, wenn die Verbindungen nicht vorher zerlegt worden sind. Zu diesen Verbindungen rechnet Berzelius die natürlichen Verbindungen des Lipyloxydes (s. Glycerin) mit den fetten Säuren, die neutralen Äthyl-, Methyl- u. Amyloxydsalze etc. Wenn man ein Halid durch starke Basen, z.B. durch ein Alkali, bei erhöhter Temperatur zersetzt, scheidet sich niemals das organische Oxyd, die Halidbase, im isolirten Zustande, sondern stets mit Wasser verbunden aus. Das Äthyloxyd geht in Alkohol, das Methyloxyd in Holzgeist, das. Amyloxyd in Fuselöl, das Lipyloxyd in Glycerin über.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 872.
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