Hessenstein

[341] Hessenstein, I. ein erloschenes Grafengeschlecht, welches die natürlichen Kinder Friedrichs 1., Königs von Schweden u. Landgrafen von Hessen-Kassel, u. der Gräfin Hedwig Ulrike v. Taube befaßte. Diese Kinder wurden 1742 von ihrem Vater legitimirt u. in den schwedischen Grafenstand erhoben. Bemerkenswerth ist: 1) Fürst Friedr. Wilhelm, geb. 1735, war schwedischer, hessischer u. französischer Oberster, erhielt 1756 das holsteinische Indigenat, war den ganzen Siebenjährigen Krieg hindurch Generalmajor bei der schwedischen Armee, wurde 1770 General der Infanterie, war auch Marechal du Camp, Generalgouverneur von Pommern u. Kanzler der Universität in Greifswald; wurde 1772 bei der Revolution in Stockholm als Gegner des Königs verhaftet, aber nachdem er seine Stellen niedergelegt hatte, wieder freigelassen, vom Kaiser zum Reichsfürsten u. 1773 zum Generalfeldmarschall erhoben u. st. 1808. Er gründete das Hessensteinsche Fideicommiß, welches die adeligen Güter Klamp, Hohenfelde, Pauker u. Schmool in Holstein begreift u. dessen Besitzer der Landgraf Wilhelm von Hessen-Kassel ist. II. Ein der Evangelischen Confession folgendes u. im Kurfürstenthum Hessen angesessenes gräfliches Geschlecht, welches von den Kindern des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen (geb. 3. Juni 1743, st. 27. Febr. 1821) u. der Karoline geb. Reichsgräfin v. Schlotheim, nachheriger Gräfin v. H. (geb. 6. Juli 1767, st. 7. Jan. 1847) abstammt. Diese Kinder erhielten Namen u. Wappen der erloschenen schwedischen Grafen v. H. (s. oben I.). Jetziger Chef ist: 2) Graf Wilhelm, geb. 1790, ist mecklenburg-schwerinscher wirklicher Geh. Rath u. Domherr zu Minden u. seit 1852 Wittwer von Angelica geb. Gräfin von der Osten-Sacken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 341.
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