[690] Hyrkanien (a. Geogr.), 1) Landschaft in Asien; zwischen Margiana, Aria, Parthia, Media u. dem Kaspischen Meere, dessen südöstlicher Theil deshalb auch Hyrcanium mare hieß; bewässert von vielen kleinen, dem Kaspischen See zuströmenden Flüssen (Oxos, Maxera, Sarnios, Sideris, Charinda, Sokanaa) u. Bächen; ganz von Gebirgen umgeben (Seriphi Montes, Labuta, Koronos) u. selbst von Gebirgen durchzogen, besaß, namentlich der südliche Saum Sirakona, einen großen Productenreichthum, besonders an Korn, Wein, Obst, besonders Feigen, auf den Bergen große Waldungen, es gab wilde Thiere, besonders Tiger, u. viele wilde Bienen, daher großer Reichthum an Honig; der nördliche, Arsitis, hatte längs des Sees viele stagnirende Gewässer u. nur wenige gute Häfen. Die Hyrkaner zerfielen in die Stämme der Maxerä, Astabeni u. Chrendi. Hauptstadt: Zadrakarta, später Hyrkania, nach Polybios unter den Seleukiden Syrinx genannt. H. wurde früh von den Medern u. Persern unterjocht u. durch Statthalter regiert; es theilte immer das Schicksal des Perserreichs, hatte aber eine Zeit lang eigene Herrschaft, früher gehörte auch Margiana, ja selbst Parthien zu H., u. erst unter den Nachfolgern Alexanders des Großen wurde es von Margiana getrennt u. bildet jetzt die Provinz Masenderan. 2) Stadt in Lydien, unweit der Gräber der lydischen Könige, welche die Perser von dem Kaspischen See versetzten, von Hyrkaniern erbaut; vielleicht wo jetzt Marmora.