Irmengard

[66] Irmengard (Irmgard), 1) Tochter des Longobardenkönigs Desiderius, wurde 770 Karls des Großen erste Gemahlin; Karl verstieß sie 771, u. sie st. als Äbtissin des St. Julienklosters in Brixen. 2) J., Tochter des Grafen Ingram v. Hasbaine, erste Gemahlin Ludwigs des Frommen, Mutter Lothars, Pipins u. Ludwigs des Deutschen; st. 818 in Angers. 3) J., Tochter Hugos des Furchtsamen, Grafen v. Hasbaine, Gemahlin des Kaisers Lothar I., st. in dem von ihr gestifteten Kloster Erstein bei Strasburg 851. 4) J., Tochter des Kaisers Ludwig II. u. der Ingelberta von Spoleto, geb. 859, wurde 876 mit dem Grafen Boso von Provence vermählt, den sie vermochte, sich zum König von Arelat zu ernennen; gegen die Könige Ludwig u. Karlmann vertheidigte J. Vienne u. Dauphiné, wurde aber 882 von dem Grafen Richard, ihrem Schwager, gefangen u. erst durch den Vertrag von Metz mit ihrer Tochter befreit; nach dem Tode ihres Gemahls, 889, führte sie die Regierung der Provence, bis ihr Sohn, Ludwig der Blinde, mündig wurde, u. st. nach 890. 5) J., Tochter Adalberts II. des Reichen von Toscana u. Berthas, Karls des Großen Urenkelin; vermählt mit dem Markgrafen Adalbert von Ivrea. 6) J., Tochter des Pfalzgrafen Heinrich, geb. 1190, Gemahlin des Markgrafen Heinrich V. von Baden; st. 1240, durch ihre Streitigkeiten mit Otto von Braunschweig 1228 bekannt. 7) J., jüngste Schwester Heinrich Raspes u. Gemahlin des Grafen Heinrich II. von Anhalt, gestorben um 1260.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 66.
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