Irradiation

[67] Irradiation (v. lat.), 1) das Phänomen, vermöge dessen ein leuchtender Gegenstand, von einem dunkeln Raume umgeben, vergrößert erscheint. Sie ist z.B. die Ursache, daß die Sichel des Mondes kurz vor od. nach dem Neumond, wenn die übrige Scheibe durch den Erdschein in aschgrauem Lichte erscheint, gegen diesen dunkleren Theil einen bedeutenden Vorsprung macht u. einer größeren Scheide anzugehören scheint; 2) J. der Empfindungen (Mitempfindung), Anregung einer Empfindung durch eine andere, wodurch sich Empfindungen zuweilen krankhafter Weise weiter als die afficirten Theile ausbreiten. Eine solche Irradiationserscheinung ist z.B. die Erregung des Kitzels in der Nase beim Sehen in helles Licht. Die J. entsteht durch Übertragung des Reizes von einer Empfindungssafer auf die andere im Rückenmark od. Gehirn.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 67.
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