[760] Jatrŏpha (spr. J-atropha, I. L.), Pflanzengatt. aus der Familie der Euphorbiaceae-Crotoneae, Monocle, Monadelphie L.; Arten: I. Curcas s. Curcas Adans. u. I. multifida (Adenorhopium multifidum), südamerikanische, in allen Theisen giftige Bäume, deren Samen Brechen u. Purgiren erregen u. sonst (als Sem. ricini majoris u. been majoris, Bechnüsse), so wie das von dem ersteren bereitete Öl (Höllenöl, Oleum infernale), officinell u. gegen die Wassersucht in Gebrauch waren; I. Manihot (Ianipha M. H. B., M. utilissimum Adans.), in Südamerika heimischer, daselbst, in Asien, Afrika etc. häufig angebauter Strauch, mit knolliger, armsdicker, oft 30 Pfund schwerer, fast ganz aus Stärkemehl bestehender, einen, frisch, höchst giftigen Milchsaft enthaltender Wurzel (vgl. Gift B) b), die, nachdem sie zerrieben, durch Auspressen vom Safte befreit, über Feuer erhitzt u. in Mehl verwandelt worden, als das gewöhnliche Nahrungsmittel dient, u. Mandioka od. Cassava genannt wird. Auch durch mehrtägiges Austrocknen der in Scheiben zerschnittenen Wurzel an der Sonne, wobei dieselbe weiß wie Kreide wird, u. Zerreiben derselben, gewinnt man ein seines, zu Gebäck dienendes Mehl (Tapioka). Durch Erhitzen verliert der Milchsaft seine giftige Eigenschaft u. wird, eingekocht, als Speise u. als Würze (Cabion) an Fleischspeisen benutzt. Auch die Gährung macht ihn genießbar, u. zur Bereitung von berauschenden Getränken (Vicon, Cachivi, Paya) geschickt; I. mitis (Manihot Aipi Pohl), liefert eine ungiftige, gleich genießbare Wurzel; I. officinalis Mart. (Adenorhopium ellipticum), in Brasilien, liefert eine als Brech- u. Purgirmittel geschätzte Wurzel (Raiz de Tibu); I. gossypi-folium (Adenorhopium g.), mit brechenerregenden Blättern; I. Ianipha (süße Cassava), hat einen wasserhellen, nicht milchartigen Saft; I. pandurae folia (A denorhopium), Strauch auf Cuba, hat scharlachrothe Blumen u. zierliche Blätter.