Kantharidenpflaster

[286] Kantharidenpflaster (Spanischesfliegenpflaster, Blasenpflaster, Zugpflaster), 1) Gewöhnliches K. (Emplastrum cantharidum [vesicatorium] ordin.), weich, grünlichgrau, viele grüne glänzende Punkte enthaltend, aus gelbem Wachs, Terpentin, Baumöl, gröblich zerriebenen Spanischen Fliegen zusammengesetzt; blasenziehendes Mittel, dessen Wirkung man dadurch beschleunigen u. sicherer machen soll, daß man auf das gestrichene Pflaster ein mit Baumöl getränktes Stückchen Löschpapier legt, wodurch zugleich das Ankleben desselben an die Haut verhindert wird; 2) Immerwährendes K. (E. cantharidum [vesicatorium] perpetuum), fest, braun, mit grünen Punkten versehen, aus gelbem Wachs, burgundischem Pech, Schöpstalg u. Terpentin, welche geschmolzen u. während dem Erkalten mit gepulverten Spanischen Fliegen vermischt werden, bereitet; ist langsamer u. schwächer in seiner Wirkung, daher mehr zur Erzeugung eines nässenden, künstlichen Geschwürs, zu welchem Zweck es mehrere Tage liegen bleibt, angewendet; 3) Drouottisches K. (Empl. vesicator. Drouotti), ein weingeistiger Auszug von Spanischen Fliegen u. Euphorbium, mehrmals auf schwarzseidenes Zeug (Taffet) gestrichen u. getrocknet, wirkt ähnlich, wie voriges, nur langsamer u. schwächer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 286.
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