[853] Kruhsprache, Sprache der Kruh od. Krumen (s.d.) in Ober-Guinea, verwandt mit der der Grebos (s.d.); sie hat weder Artikel, noch grammatisches Genus. Die Nomina werden nicht declinirt, doch haben sie Formen für den Plural, der gewöhnlich auf e od. i endigt, z.B. qua Hand, Plur. que, droo Kopf, Plur. dri, bue Hund, Plur. bui, me Zunge, Plur. mee. Das Adjectivum steht nach seinem Substantivum; nibeyú onoboyé ein guter Mann, nibeyȗ prú ein weißer Mann. Der Comparativ wird durch chyo mehr, der Superlativ durch Wiederholung des Adjectivs ausgedrückt. Die Zahlwörter sind: 1 dadô, dô, 2 dêson, son, 3 detan, tan, 4 denie, nie, 5 dému, mu, 6 dmedu, 7 neson, 8 netan, 9 sepâdu, 10 pûa. Die persönlichen Pronomina sind moná (na) ich, meñoná du, ñonié er, amoñoná wir, amoñonié ihr, ñoonié sie, Demonstrativa denâ dieser, deni jener, Interrogativa ñobenua wer, debena was, Relativum no. Das Verbum leidet keine Veränderung nach Person u. Zahl, welche lediglich durch die vorgesetzten Pronomina ausgedrückt werden, dagegen hat es verschiedene Formen für Tempora, deren Bildung aber ziemlich unregelmäßig erscheint, z.B. na ditdé ich esse, Präteritum indefinitum na d îudé ich aß, Prät. def. 1 mona dietdè ich habe (heute) gegessen, Prät. def. 2 mona diecatdé ich habe (gestern) gegessen, Prät. def. 3 mona diumadé ich aß (vor längerer Zeit), Futurum indes. mona naire di ich werde essen, Fut. def. 1 mona dihudè ich werde (sogleich) essen, Fut. def. 2 mona dicandé ich werde (morgen) essen. Die Construction ist ziemlich die inverse, z.B. steht der Genitiv vor dem regierenden Substantiv, die Präpositionen erscheinen als Postpositionen etc. Die Sprache liebt Zusammenziehungen u. Abwerfung ganzer Sylben, z.B. enfó sehr, sio kalt, aber sio fo sehr kalt, bes. in zusammengesetzten Wörtern, an welchen die Sprache sehr reich ist, z.B. agueyu Bruder von ague Mutter u. nayu Sohn. Grammatik von Don Geron. Usera y Alarcon, Madr. 1845.