Kynast

[937] Kynast, gräflich Schaffgotsche Herrschaft im Kreise Hirschberg des preußischen Regierungsbezirks Liegnitz; nach dem noch jetzt in seinen Ruinen ziemlich gut erhaltenen Bergschlosse K., welches auf einem 1822 Fuß hohen Berge, 1292 vom Herzog Bolko erbaut u. 1674 durch Blitz zerstört wurde, benannt. Von diesem Schlosse geht die Sage, daß ein Burgfräulein dort gelebt habe, welche aus Männerhaß, nach Anderen aber auf des Vaters Geheiß jedem Ritter ihre Hand nur dann zugesagt habe, wenn er auf der Burgmauer um das Schloß herumreite. Viele hätten dies versucht, aber herabstürzend stets die Probe mit dem Leben bezahlt, bis endlich Landgraf Adalbert von Thüringen den Ritt bestand. Dem Fräulein erklärte er aber, daß er schon verheirathet sei, vermählte sie jedoch mit seinem Freunde Hain von Erbach. Diese Sage wurde oft poetisch bearbeitet, z.B. von Th. Körner. Eine andere Sage über den Grafen Johann Ulrich Schaffgotsch, seit dessen Hinrichtung (1635) der K. verlassen steht, s.u. Schaffgotsch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 937.
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