La Roche-Starkenfels

[132] La Roche-Starkenfels, ein in Preußen, Baiern u. Baden ansässiges, altadeliges Geschlecht aus Frankreich, welches ein jüngerer Zweig der im 15. Jahrh. im Hauptstamm erloschenen alten u. mächtigen Grafen de La Roche sur l'Oignon u. de La Roche en Montagne ist. Zu diesem Hause gehörten z.B. der Cardinal Andronius de La Roche, welcher 1360 den Frieden zwischen Frankreich u. England vermittelte; ebenso in den Zeiten der Kreuzzüge die letzten sechs regierenden Herzöge von Athen u. Theben in Griechenland, deren letzter Guy de La Roche 1308 starb. Dieser jüngste Zweig in Frankreich, welcher sich zum Calvinismus bekannte, verlor deshalb seine Besitzungen u. mußte das Land verlassen: 1) Samuel, geb. 1629, kam 1645 als Hugenott nach Deutschland u. ist der nächste Stammvater des Hauses L. in Deutschland; er diente zuerst in der schwedischen Armee, wurde dann Oberst in lothringischen, später in braunschweigischen Diensten u. st. 1701 als kurfürstlich brandenburgischer Oberst. 2) Freiherr Samuel, Sohn des Vor., wurde 1706 in den Reichsadel erhoben, war zuletzt hessischer General u. zeichnete sich bes. beim Sturm auf Belgrad gegen die Türken aus; er erhielt 1713 den Reichsfreiherrnstand mit dem Prädicat Edler Herr von Starkenfels. Von einem der Familie verwandten Herrn von Vultée erbte die Familie das adelige Frei- u. Majoratsgut Wieblingen bei Heidelberg unter der Bedingung[132] der Führung seines Namens als Prädicat. Gegenwärtig theilt sich die Familie in zwei Linien: A) Ältere Linie, deren Chef ist: 3) Freiherr Karl von La R., Edler Herr von Starkenfels genannt von Vultee, Sohn des 1830 verstorbenen badischen Majors Freiherrn Karl, geb. 1812, ist seit 1844 mit Bertha geb. von Fürstenwärther genannt Kellenbach vermählt. B) Jüngere Linie, deren Chef ist: 4) Freiherr Udo, Sohn des 1848 verstorbenen badischen Oberstlieutenants Freiherrn Wilhelm Ludwig, geb. 1818, ist seit 1858 in zweiter Ehe mit Emma geb. von Hardenberg a. d. H. Oberwiederstedt vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 132-133.
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