[203] Lectus (röm. Ant.), ein Möbel, worauf man lag, unserm Sopha u. Bette entsprechend. Es bestand aus einem Gestell von Holz od. Erz, welches niedrige Füße (Fulcra) hatte, welche bei den hölzernen oft aus Erz waren. Das Gestell war mit Gurten (Fasciae, Institae, Restes) bezogen, über welchen eine mit Stroh, Heu, Wolle od. Federn gestopfte Matratze (Torus, Culcitra) gebreitet war; am Kopf lag zur Erhöhung ein od. mehrere kleinere Kissen (Pul vinus, Cervicale). Über die Matratzen waren Decken (Stragulae) gebreitet, welche bei Vornehmen purpurfarben u. gestickt waren; von der Matratze bis zum Fußboden gingen Behänge (Toralia). Außerdem waren die sichtbaren Holzpartien mit Elfenbein, Schildpatt u. edlem Metall ausgelegt. Zu verschiedenem Gebrauch war das L. verschieden benannt: L. cubicularis, zum Ausruhen u. Schlafen, hatte meist hinten eine Lehne (Pluteus); die Theile, worauf die Matratze lag, bes. die vorderen, wo man aufstieg, hieß Sponda; das Brautbett hieß L. genialis; L. tricliniaris, in den Speisesälen, war etwas niedriger (vgl. Accubitum); L. lucubratorius, zum Studiren. Anders war das L. feralis, das Paradebett, worauf die Todten ausgestellt wurden, s.u. Todtenbestattung.