Lerchenschwamm

[296] Lerchenschwamm (Fungus laricis, Agaricus Albus offic., Polyporus officinali Fries.), fast kegelförmiger, korkartiger, strunkloser, oben weißgelb u. braungestreifter, außen aschgrauer, inuen weißer Schwamm, an Lerchenbäumen in Tyrol, Kärnten, der Schweiz etc., kommt ohne die graue Rinde, gebleicht u. durch Klopfen mit Hämmern in eine weiße lockere Masse verwandelt in den Handel; hat frisch einen mehlartigen, getrocknet keinen Geruch, erregt aber durch den aufsteigenden Staub beim Pulvern beschwerliches Nießen, Thränen der Augen, Husten, Ekel; schmeckt anfänglich süß, dann ekelhaft bitter u. zusammenziehend; enthält meist harzige, durch. Weingeist ausziehbare, dem Jalappaharz ähnliche Bestandtheile (Lerchenschwammharz) u. stark purgirende, auflösende Kräfte; wurde sonst gegen Würmer, Gelbsucht, Wassersucht, neuerdings gegen colliquative Schweiße empfohlen, ist aber, außer als Zusatz zu sogenannten Lebenselixiren u. in der Thierheilkunde, wenig mehr im Gebrauch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 296.
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