[397] Link (links), 1) Gegensatz von rechts, bezeichnet eine Richtung von einer Mittellinie aus; bei Menschen ist links Alles, was auf der Seite des Herzens ist; bei Gegenständen, welche eine nicht zu verwechselnde Vorderseite haben, z.B. einem Hause, ist das l., was bei einem Menschen l. ist, der dieser Vorderseite den Rücken zukehrt; bei Flüssen must man in die Gegend sehen, wohin der Fluß läuft, um die linke u. rechte Seite zu bestimmen; bei Gegenständen, welche keine bestimmte Vorderseite haben, ist das l., was bei dem Menschen l. ist, welcher den Gegenstand ansieht. Im Wappen ist alles l., was, wenn man sich den Schild am Arm des Ritters vorstellt, demselben zur linken Hand erscheint. L. durchschnitten ist ein Schild, wo die Theilungslinie von der linken Oberecke ausgeht; L. gekehrt ist eine Figur, die ihren Vordertheil nach dem linken Schildesrund wendet. Daher ist die Seite die linke, welche nicht für gewöhnlich gesehen werden soll u. daher weniger od. gar keine Bearbeitung bekommen hat; 2) Verkehrt, auf die unrechte Art; 3) bei Rangordnung ist die Stellung zur linken Hand weniger ehrenvoll; 4) im parlamentarischen Sprachgebrauch (wo man links u. rechts stets vom Präsidenten aus zu rechnen hat) bezeichnet die Linke (Linke Seite), ursprünglich die Oppositionspartei, u. dann vorzugsweise die liberale (beziehentlich radicale) Partei, da diese am häufigsten inder Opposition ist; in der neuesten Zeit (seit dem Ministerium Hohenzollern) ist im preußischen Abgeordnetenhause das Gegentheil der Fall, u. die Linke wird von der conservativen Partei gebildet.
Meyers-1905: Missing link · Link [2] · Link [1]
Pataky-1898: Link, Joh. Karol. Elisabetha
Pierer-1857: Link [2]