Liscow

[419] Liscow, Christian Ludwig, geb. 1701 zu Wittenburg in Mecklenburg-Schwerin, wo sein Vater Pfarrer war, studirte in Rostock u. Jena die Rechte u. war 1729 kurze Zeit Hauslehrer in hübeck, wo er mit Sievers in Streit gerieth u. dadurch zur Satyre geführt wurde. 1735–39 lebte er, literarisch beschäftigt, in Hamburg u. auf einer Reise mit[419] einem Junker. 1739 u. 1740 war er Privatsecretär des Geheimen Raths v. Blome zu Pretz, ging dann als preußischer Legationssecretär mit dem Grafen v. Danckelmann nach Mainz, wurde 1741 Privatsecretär Grafen v. Brühl in Dresden u. bald darauf Secretär beim Kammercollegium. 1749 wurde er in den Bishopfield-Seyffertschen Proceß verwickelt, seiner Stelle entsetzt u. lebte seitdem auf dem Gute seiner Frau, wo er auch den 30. Oct. 1760 starb. Er schr.: Satyren, die beste: Die Vortrefflichkeit u. Nothwendigkeit der elenden Scribenten, 1735, neueste Aufl. Hannov. 1794; Sammlung satyrischer u. ernsthafter Schriften, Frankf. 1739, vollständigste Ausg. Berl. 1806, 3 Bde., herausgegeben von Karl Müller; Über die Unmöglichkeit der guten Werke zur Seligkeit, herausgegeben von Pott 1803, gilt für unecht; Lebensbeschreibung von Helbig, Dresd. 1844; Lösch, Schwer. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 419-420.
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