[131] Westflandern, Provinz des Königreichs Belgien, zwischen der Nordsee, der Provinz Zeeland, Ostflandern, Hennegau u. Frankreich; hat 58,923 QM., eben (an der Küste Sanddünen), sehr fruchtbar; Flüsse: Schelde, Lys, Yperle, Yser (alle auf längere od. kürzere Strecke schiffbar), mehre Kanäle u. Moräste: Klima gemäßigt, doch sehr veränderlich; 1861: 642,354 katholische Einw. (10,896 auf die QM.); meist vlämischer Zunge, arbeitsam u. geschickt; Beschäftigung: Ackerbau (Weizen, Korn, Gerste, Hafer, zusammen über zwei Mill. Ctnr., Flachs, Hanf, Kartoffeln, Tabak, Hopfen etc.); Viehzucht, durch treffliche Wiesen sehr in Aufnahme, bes. auf Rindvieh, doch auch auf Pferde (von starker Raçe), Schafe, Gänse, Hühner u.a.; Obstbau (auch Pfirsichen, Abricosen, Welsche Nüsse), Fischerei, Torfgräberei (für einige Gegenden, welche wie überhaupt die ganze Provinz an Waldungen Mangel leidet, bes. wichtig), etwas Jagd (doch nur auf Kleinwild), Garnspinnerei u. Leinweberei (Leinwand von Courtray), Damastweberei, Spitzenklöppeln, fertigen Baumwollen- u. Wollenwaaren, Branntwein, unterhalten Bleichen, Ölmühlen, Seesalzschlämmereien, Färbereien, Schiffswerften u. m. Der Handel ist sehr ausgebreitet, findet an den Seehäfen, einem ausgedehnten Eisenbahnnetz, guten Straßen u. Kanälen gute Förderungsmittel W. war früher als Departement Lys zu Frankreich geschlagen; jetzt eingetheilt in acht Arrondissements: Brügge, Ostende, Beurne, Dixmuyden, Ypern, Courtray, Thielt, Rousselaare; Hauptstadt: Brügge.