Malayălam

[773] Malayălam (Malayalim, Malayalma, Malabarische Sprache), eine der Dravida- od. Dekanischen Sprachen, welche im Südwesten Vorderindiens auf der Küste Malabar in den Königreichen Calicut, Cochin u. Travancore von etwa 3 Millionen Menschen gesprochen wird u. in dem britischen Districte Malabar Verwaltungs- u. Gerichtssprache ist. Die Sprache, welche dem Tamulischen sehr nahe steht, wurde schon sehr früh literarisch ausgebildet, so daß ein Unterschied zwischen der Schriftsprache u. der Vulgärsprache entstanden ist, welcher in der Hauptsache jedoch nur darin besteht, daß in erster weit mehr Wörter aus dem Sanskrit entlehnt werden, als in letzter. Die Malabarische Schrift, früher wohl auch Grantham genannt, ist eine Abart der Tamulischen u. wie diese aus der Devanagarischrift entstanden. Die Literatur des N. scheint nicht unbedeutend, wenn auch nur vorzugsweise Übersetzungsliteratur aus dem Sanskrit zu sein; doch ist in Europa bis jetzt nur sehr wenig bekannt geworben. Mehreres verzeichnet Wilson, Catalogue of the Mackenzie Collection (Lond. 1829, 2 Bde.). Die Missionäre haben mancherlei in M. drucken lassen u. Ältere Grammatiken von den Missionären in Tranquebar 1733; von Clemens, Rom 1744; von Drummond, Bombay 1799; von Joseph Peet, Cottayam 1841; Wörterbuch von B. Bailey, ebd. 1846.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 773.
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