Manĕthon

[822] Manĕthon (Manethos), aus Sebennytos in Unterägypten, lebte unter Ptolemäos Lagi u. dessen Nachfolger, war Oberpriester zu Mendes u. Heliopolis u. schrieb mit Benutzung der Tempelarchive von Memphis u. Heliopolis: Αἰγυπτιακά, eine ägyptische Geschichte der 30 Dynastien, das wichtigste unter den alten u. einheimischen Geschichtswerken über Ägypten, dessen Mittheilungen mit den Angaben der in neuester Zeit erforschten Monumente übereinstimmen; Fragmente, gesammelt von Synkellos u. Jul. Africanus, in Scaligers Eusebios u. in dessen Schrift: De emendatione temporum, Genf 1629, von Fruin, Leyden 1847 u. von Müller im 2. Bd. der Fragmenta historicorum Graecorum, Par. 1848. Originalfragmente auf Papyrus fand Seyffarth in Turin, herausgegeben von Lepsius in der Auswahl der wichtigsten Urkunden etc., Lpz. 1842. Vgl. Böckh, M. u. die Hundssternperiode, Berl. 1846; Lepsius, Über die Manethonische Bestimmung des Umfangs der ägyptischen Geschichte, ebd. 1857. Ein unter M-s Namen vorhandenes Gedicht, Ἀποτελεσματικά (von den Einflüssen der Gestirne), ist wahrscheinlich aus den letzten Zeiten des Römischen Reiches; herausgeg. von Jac. Gronov, Leyd. 1698, mit deutscher Übersetzung von Rigler u. Axt, Köln 1832.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 822.
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