Manichäismus

[830] Manichäismus, 1) die religionsphilosophischen Ansichten der Manichäer, s.d.; 2) in neuerer Zeit nennt man im dogmatisch-polemischen Sprachgebrauch M. auch die Annahme eines Urbösen, od. die Auffassung des Bösen als Substanz, od. die Identificirung des Bösen mit der Materie, die Verlegung der Sünde in das leibliche Wesen des Menschen, die Annahme eines Bedürfnisses der Erlösung u. doch die Aufhebung der Fähigkeit der Erlösung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 830.
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