Mauritius [1]

[24] Mauritius, britische Insel aus der Gruppe Maskarenhas (Ostafrika); 32 QM., wegen Korallenriffen wenig zugänglich, hat in der Mitte ein Hochplateau (1400 Fuß) mit steilem Gipfel (Piter Boot, Pieterbot, 3000 Fuß) u. den (sumpfigen) Quellen der meisten Flüsse der Insel; Klima freundlich, bringt viele u. seltene Gewächse, gutes Bauholz, Baumwolle, Indigo, Zucker, Kaffee, viele beschwerliche Thiere (Mosquitos, beißende Scolopenders, Scorpione) u. Wild; die Einwohner (240,000) zur größeren Hälfte chinesische u. indische Einwanderer, treiben Ackerbau u. Handel. Einkünfte: 400,000 Pfund Sterl., Ausgaben 330,000 Pfund Sterl. Die Handelsbewegung hat einen Werth von 4 Mill. Pfd. Sterl. jährlich. Ausgeführt werden bes. Zucker u. Rum, eingeführt vorzüglich Reis, Getreide, Baumwollenwaaren u. Wein. Obgleich der Anbau des Zuckerrohrs die Haupterwerbsquelle bildet (es gibt allein gegen 250 Dampf-Zuckermühlen), so sind doch auch viele Waldungen u. ausgedehnte Weiden vorhanden, welche zahlreiche große Viehheerden ernähren. Hauptstadt Port Louis (Port Nord-Ouest, früher P. Liberté, P. Napoléon). – M. wurde von den Portugiesen 1595 entdeckt u. Cerne od. Acerno genannt; 1598 wurde es von den Holländern erobert u. M. genannt, 1721 von den Franzosen besetzt (nun Isle de France genannt), von den Engländern 1810 erobert u. von diesen im Frieden von Paris 1814 behauptet; 1818 büßte die Insel durch einen Sturm fast alle Anpflanzungen ein. 1854 wurde hier ein anglicanisches Bisthum errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 24.
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