Mercurialmittel

[145] Mercurialmittel (Mercurialla), Heilmittel, bei denen Quecksilber ein Hauptbestandtheil ist; die gebräuchlichsten sind: Mercurialpflaster (Emplastrum mercuriale), silbergraues, aus getödtetem Quecksilber, geschmolzenem Bleiglättepflaster u. gelbem Wachs bereitetes, auflösendes, gegen venerische, scirrhöse u. andere nicht entzündliche Geschwülste, auch Verhärtungen der Leber angewendetes Pflaster. Mercurialpillen (Pilulae mercuriales), Pillen, zu denen irgend eine Quecksilberverbindung (bes. Sublimat, Kalomel etc.) als wirksamer Bestandtheil kommt. Mercurialsalben (Unguenta mercurlalia), um das Quecksilber mittelst Einreiben auf der Haut in den Körper gelangen zu lassen, auch zur Vertreibung der Kopfläuse dienend. Die gebräuchlichsten sind: a) die Graue, Einfache M. (Unguentum hydrarygri cinereum), durch Zusammenreibung lebendigen Quecksilbers mit Hammeltalg u. Schweineschmalz bereitet; b) Gelbe M. (U. h. citrinum), aus einer warm bewirkten Auflösung von Quecksilber in Salpetersäure mit Schweinefett bereitet; c) Weiße M. (U. h. album), aus Quecksilberchlorid-Quecksilberamid (weißem Präcipitat) mit Schweineschmalz; d) Rothe M. (U. h. rubrum), aus rothem Quecksilberoxyd u. Schweinefett.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 145.
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