Metrophănes Kritobūlus

[197] Metrophănes Kritobūlus, geb. zu Ende des 16. Jahrh. zu Beröa in Macedonien, ein Schüler des Maximos Margunios, war auf dem Berge Athos gebildet u. wurde dann Hieromonachos u. erster Siegelbewahrer des Patriarchen von Constantinopel, Cyrillus Lukaris; er studirte 1620–25 in Oxford, Wittenberg, Tübingen, Altorf, Strasburg u. Helmstädt, wurde dann Lehrer der Griechischen Sprache in Venedig u. kehrte nach Constantinopel zurück; später wurde er Patriarch von Alexandrien u. st. um 1650. In Helmstädt verfaßte er ein Bekenntniß der Griechisch-orthodoxen Kirche (Ὁμολογία τῆς ἀνατολικῆς ἐκκλησίας (herausgeg. von Hornejus, Helmst. 1661; auch in Weißenhorns Appendix librorum symbol. ecclesiae orientalis, Jena 1850), in welchem er von dem Lehrbegriff seiner Kirche in der Anthropologie, in der Annahme von nur drei Sacramenten u. Herabsetzung der übrigen zu blosen heiligen Gebräuchen, in der Definition der Kirche u. in der Verwerfung der alttestamentlichen Apokryphen abweicht, weshalb es nicht als Symbol der Griechischen Kirche[197] gilt, sondern in die zweite Ordnung der Lehrschriften derselben gestellt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 197-198.
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