Morāles

[443] Morāles 1) Luis de M., geb. 1509 in Badojoz; Maler aus der Castilischen Schule, mit dem Beinamen el Divino der Göttliche, weil er blos heil. Geschichten, Ecce homo, Pieta etc., malte. Er führte die Gemälde mit ungemeiner Sorgfalt aus, verstand vornehmlich die Farben zu verschmelzen u. seinen Gestalten einen tief religiösen Ausdruck zu geben; er st. 1586 in seiner Vaterstadt. 2) Cristofero de M., geb. in Sevilla, päpstlicher Sänger u. Kirchencomponist, er setzte die Lamentationen, die noch jetzt am ersten Fastensonntage in der Sixtinischen Kapelle von den päpstlichen Sängern gesungen werden; u. seit 1543 finden sich von ihm componirte Messen, Motetten etc. in verschiedenen in Venedig erschienenen Sammlungen. 3) Thomas, geb. auf einer der Canarischen Inseln 1774, von niederer Herkunft; trat als gemeiner Soldat in spanische Dienste u. lebte dann als Fischer zu Borselo in Venezuela. Als die Südamerikanische Revolution ausbrach, nahm er bei den Royalisten Dienste, wurde Offizier u. Adjutant des Generals Cagigal, stieg bis zum General u. ersetzte den General Boves. Bei der Einnahme der Brücke von San Fernando 1813 ließ er die Vertheidiger[443] sämmtlich niederhauen; er trug viel zur Niederlage Bolivars bei Ocumare bei, wurde aber bei Alcaran u. Juncal geschlagen. 1816 befehligte er wieder gegen Bolivar, wurde von ihm jedoch zum Rückzug genöthigt; nach der Capitulation von Maracaibo, 1823, kehrte er nach Havannah zurück.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 443-444.
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