Pirkheimer

[153] Pirkheimer (Pirkhaimer), Wilibald, geb. 5. December 1470 in Eichstädt, stammte aus einer Patricierfamilie Nürnbergs; er diente erst seit 1448 unter den Waffen bei dem Bischof von Eichstädt, studirte seit 1490 in Padua Griechisch u. dann in Pisa Rechts- u.a. Wissenschaften; nach sieben Jahren kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Rathsherr in Nürnberg u. führte 1499 in dem Schwabenkriege gegen die Schweizer dem Kaiser Maximilian I. das Contingent Nürnbergs zu. Sowohl Maximilian als auch Karl V. brauchten ihn als Rath, Diplomaten u. Feldherrn; dann zog er sich zurück, lebte blos den Wissenschaften, machte sich um die Reformation u. das Schulwesen in Nürnberg sehr verdient, verbreitete, verbunden mit Erasmus, Reuchlin, Melanchthon, Hutter, Dürer u. A. griechische u. römische Klassiker u. st. 22. Decbr. 1530. Seine Schriften (darunter bes. Briefe an berühmte Gelehrte seiner Zeit, historisch-politische Schriften u. satyrische Gedichte) zeichnen sich durch Scharfsinn, Gelehrsamkeit, neue Ideen u. klassische Schreibart aus u. sind herausgeg. von Goldast, Frankf. 1610; einzeln die Historia belli suicensis, deutsch von Münch, Bas. 1826; auch an den Epistolae virorum obscurorum hat er Theil. Vgl. Campe, Zum Andenken W. P-s, Nürnb. 1828; Mayer, P-s Aufenthalt in Neunhof, ebd. 1828. Über Charitas P. (geb. 1464, Äbtissin des Claraklosters in Nürnberg, gest. 1532), die Schwester W. P-s, schrieb Münch, Nürnb. 1826.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 153.
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