Pisidĭa

[159] Pisidĭa (Pisidĭke), früher ein Theil von Pamphylien, seit der Zeit Constantins des Großen eine besondere Landschaft Asiens, begrenzt im Osten von Cilicien, im Süden von Pamphylien, im Westen von Lycien, Karien u. Phrygien, im Norden von Großphrygien; es war durchzogen von dem Taurus, dessen Theile hier Sardemisos u. Klimax hießen, bewässert vom Eurymedon, Katarrhaktes u. Kestros u. mit den Seen Koralis, Trogitis u. Askania. Der südwestliche Theil P-s hieß Milyas, der westliche aber Kabalia; die Hauptproducte der Landschaft waren Salz, Styrax u. Wein, letzter bes. bei Amblada gebaut u. als Arznei gebraucht. Die vornehmsten Städte waren Antiochia, wo Paulus mit Barnabas das Evangelium predigte, Sagalassos, Termissos, Kremna, Pednelissos, Selge, mit der Veste Kesbedion, Kibyra, Önoanda, Amblada etc. Die Pisĭdä, wahrscheinlich Nachkömmlinge der Solymer, waren ein mit den Isaurern stammverwandtes, zur semnilischen Familie gehörendes Volk, welche frei u. tapfer in ihren Bergen lebten; weder die Perser noch Alexander der Große konnten sie unterwerfen, dagegen machten sie öfter Streif- u. Raubzüge in die nahen Ebenen u. eroberten Städte. in denen sie kleine Fürstenthümer errichteten. Selbst die Römer, obgleich sie P. zu ihrem Reiche zählten, waren nie in die Gebirge gekommen u. selbst die Städte des flachen Landes zahlten nur von Zeit zu Zeit Tribute u. blieben im Besitz ihrer Freiheit. Diese Unzugänglichkeit des Gebirgsstriches hat sich bis in die neueste Zeit, wo die Karamanen denselben bewohnen, erhalten

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 159.
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