[285] Pollution (o. lat. Pollutio), 1) Befleckung, Schändung; P. ecclesiae, Kirchenschändung; 2) unwillkürlicher Samenabgang, meist im Schlafe u. unter Aufregung der Geschlechtslust im wollüstigen Traume. P-en sind bei kräftigen u. enthaltsamen Männern, bei nicht zu häufiger Wiederkehr, kein widernatürlicher Zustand, vielmehr, bei reichlicher Nahrung u. Wohlbefinden, oft eine Ausgleichung, obgleich zur Erhaltung der Gesundheit nicht eben nothwendig. Häufig aber versetzt sie doch, zumal in den frühen Jünglingsjahren, auch bei öfterem Wiederholen u. bei schwächlicher Körperconstitution in einen Schwächezustand. Alles, was dieselbe begünstigt, reizende u. nahrhafte Speise kurz vor dem Schlafengehen, Richtung des Geistes auf wollüstige Gegenstände, Onanie, weiches, warmes Lager, Rückenlage während des Schlafs etc. muß dann vermieden werden. Pollutionssperrer (Vorrichtungen um die Samenentleerung zu hindern) leisten die erwartete Wirkung nicht. Am nachtheiligsten sind P-en, welche bei Tage im wachenden Zustande, bei nur leisen Anregungen des Geschlechtslebens eintreten; solche setzen immer eine große Schwäche des Körpers voraus, werden durch stärkende Mittel, Eisen, China, kalte Bäder u. Fomentationen etc. schwer u. langsam beseitigt u. können leicht zur Rückendarre od. sonst Verzehrung des Körpers führen.