[364] Porosität (v. gr.), allgemeine Eigenschaft der Körper, darauf beruhend, daß sie den Raum nicht stetig erfüllen, sondern daß zwischen ihren Theilchen merkliche Zwischenräume bleiben, in welche ein anderer Körper (Luft, Flüssigkeit) ohne Vergrößerung des Volumens eindringen kann. Eine große Zahl physikalischer Erscheinungen, wie z.B. die Elasticität, die Durchsichtigkeit der Körper u.a., macht die Voraussetzung nothwendig, daß die Körper aus Molecülen bestehen, welche durch verhältnißmäßig zu ihrer Größe sehr weite, für unsere Sinne aber unmittelbar nicht wahrnehmbare Zwischenräume getrennt sind. Aber nicht diese Intermolecularräume sind es, welche der P. zu Grunde liegen, sondern vielmehr die Zwischenräume (Poren) zwischen größeren Partien des Körpers, wenngleich auch sie bei manchen nicht wirklich gesehen werden können. So ist z.B. die P. der Metalle durch Mikroskope nicht erkennbar, doch wurde 1661 in Florenz u. seitdem oft mittelst starken Druckes Wasser durch eine goldene Hohlkugel gepreßt. Die übrigen Mineralien sind bald mehr, bald weniger porös, Kreide saugt sich unter Wasser schnell, Marmor langsam voll Wasser. Bes. porös sind alle künstlichen u. natürlichen Gewebe aus Fäden; Quecksilber dringt durch einen Holzdeckel vermöge des atmosphärischen Luftdrucks, wenn unterhalb die Luft verdünnt wird. Die Circulation der Säfte im thierischen u. Pflanzenkörper durch Endosmose u. Filtration beruht auf der P. der organischen Gewebe.