Pritsche

[603] Pritsche, 1) breites, schweres, unten glattes Stück Holz mit einem schräg aufwärts gehenden Stiele, damit die Tennen u. den Herd in Schmelzhütten glatt zu schlagen; ähnlich sind die Pritschhölzer od. Zeugpritschen in der Papierfabrik, mit denen man das in den Zeugkranz eingeschüttete Halbzeug festschlägt; 2) (Brischa), langsam gehender Hammer mit breiter Bahn, mit welchem auf einem breiten Ambose die Eisenbleche u. Kupferplatten glatt geschlagen werden; 3) ein ungefähr eine Elle langes Stück Holz, bis zum Griffe in mehre dünne Blätter getheilt; die Harlekine bedienen sich ihrer, um damit einen klappernden Lärm zu machen od. Andern einen Schlag zu geben, welcher, ohne weh zu thun, sehr schallt; die Lustigmacher heißen davon auch Pritschenmeister; 4) ähnliches Werkzeug, womit den Pferden bei den doppelten Courbetten die Hülfe gegeben wird; 5) Bret hinten am Rennschlitten, um mit ausgespreiteten Füßen darauf zu sitzen; 6) in Wachtstuben, Mühlen u. Backhäusern hölzerne, oben höhere Lagerstätte; 7) (Kriegsw.), so v.w. Bank 6); 8) (Feuerw.), so v.w. Leierbret, s. u. Leierbank; 9) zusammengelegte Balken an den Stellen, wo die Holzflößen einen tiefen Fall haben, um sie sicher darüber weg zuleiten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 603.
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