Rawlinson

[862] Rawlinson (spr. Rahlins'n), Sir Henry Creswicke, trat 1827 als Cadet in die britisch-indische Armee u. begleitete Sir John Malcolm zu verschiedenen Malen auf seinen Reisen; 1833 ging er mit mehren englischen Offizieren nach Persien, um die Truppen des Schah auf europäischen Fuß einzuüben, u. beschäftigte sich seit 1838 mit der Untersuchung über die Lage des alten Ekbatana, bes. aber mit der Entzifferung der assyrischen Keilschriften, namentlich der großen Felseninschrift von Bagistana od. Bisutun (s.d.). 1847 wurde er großbritannischer Consul in Bagdad, kehrte 1852 nach England zurück, ging aber 1853 wieder nach dem Orient u. leitete im Auftrage des Britischen Museums bis 1855 die Ausgrabungen in den Ruinen von Ninive u. Babylon. 1856 trat er an Stelle des Generals Pollock ins Directorium der Ostindischen Compagnie u. ging, mittlerweile zum Generalmajor befördert, 1859 als englischer Gesandter am persischen Hofe nach Teheran. Seine Entzifferungen in Keilschrift sind in mehren Abhandlungen im Journal of the Royal Asiatic Society 1846 bis 1852 niedergelegt; Hauptschrift: Commentary on the cuneiform inscriptions of Assyria and Babylonia, 1850. Auch zu Ferriers Reisen durch Afghanistan hat er werthvolle Erläuterungen u. Noten geschrieben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 862.
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