Rheineck

[107] Rheineck, 1) Dorf u. Schloß im Kreise Ahrweiler des Regierungsbezirks Coblenz der preuß. Rheinprovinz; das Schloß ist vom Herrn von Bethmann-Hollweg 1832 neu aufgeführt u. mit Kunstgegenständen u. Frescogemälden von Steinle geschmückt; von der alten Burg, welche ehemals Sitz der Burggrafen von R. war, ist nur noch der südliche Wartthurm übrig. Das Burggrafenthum R., im ehemaligen Deutschen Reiche, existirte schon im 12. Jahrh., war Lehn der Erzbischöfe von Köln, gehörte zum Kurrheinischen Kreise u. hatte Sitz u. Stimme auf den Kreistagen. 1530 gelangte es an die Familie von Warsberg, 1564 an die Grafen von Sinzendorf, ging durch den Lüneviller Frieden verloren[107] u. fiel 1815 an Preußen. 2) so v.w. Rieneck; 3) Stadt u. Bezirksort im Bezirk Unterrheinthal des Schweizercantons St. Gallen, links am Rhein u. an der Eisenbahn zwischen Rorschach u. Sargans; Real- u. Primärschulen, Waisenhaus, Spital, Fabriken in Lein- u. Baumwollenwaaren, Holz- u. Transitohandel, Weinbau; 1200 Ew. Bis 1798 war R. der Hauptort des vormaligen eidgenössischen Mediatamtes Rheinthal.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 107-108.
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