Romberg [2]

[306] Romberg, 1) Anton, geb. 1742, Violoncellist u. Fagottist an der Hofkapelle in Münster, st. das. 1814. 2) Gerhard Heinrich, Bruder des Vorigen, geb. 1745, Violinist u. Clarinettist, starb als Musikdirector in Münster. 3) Andreas, Sohn des Vor., geb. 1767 zu Vechte im Münsterschen, wurde mit dem Folgenden erzogen u. in Bonn u. Hamburg angestellt, machte auch mit ihm die erste Kunstreise. Erst 1797 trennten sie sich, Andreas blieb in Hamburg u. wurde dann in Gotha an Spohrs Stelle Kapellmeister, wo er 10. Nov. 1821 starb. Er schr. Sinfonien, Quintetten u. Quartetten u. bes. Kirchensachen. Unter seinen Gesangcompositionen sind am bekanntesten die Glocke von Schiller, die Macht des Gesangs u. eine Hymne von Kosegarten. 4) Bernhard, Sohn von R. 1), geb. 1770 zu Dinklage im Münsterschen, Violoncellospieler; war erst in der kurfürstlichen Kapelle zu Bonn angestellt, wendete sich in der Französischen Revolution nach Hamburg u. wurde beim dortigen Theater angestellt. 1795–1800 machte er eine Kunstreise durch Europa u. wurde 1801 Professor des Violoncellos am Conservatorium in Paris. Er kam 1803 wieder nach Hamburg zurück, wurde dann Kapellmeister in Berlin, welcher Stelle er aber bei Spontinis Auftreten entsagte, machte wieder eine Reise durch Europa, lebte dann in Hamburg u. st. das. 13. April 1841. Durch ihn begann eine neue Epoche des Violoncellospiels. Er schr. Quartetten, Sinfonien etc. u. gab Mehres mit dem Vorigen gemeinschaftlich heraus. 5) Moritz Heinrich, geb. 1795 in Meiningen, prakticirte seit 1817 in Berlin u. wurde dann Professor an der medicinischen Facultät daselbst; er schr.: De cerebri haemorrhagia, Berl. 1830; Neuralgiae nervi quinti specimen, ebd. 1840; Lehrbuch der Nervenkrankheiten, ebd. 1840–43, 3. A. ebd. 1855 ff.; Klinische Wahrnehmungen, ebd 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 306.
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