Schmeller

[315] Schmeller, Joh. Andreas, geb. 1785 zu Tirschenreuth in der Oberpfalz, studirte am Lyceum zu München, ging 1804 nach der Schweiz zu Pestalozzi u. von da als spanischer Soldat nach Tarragona, wurde 1806 Lehrer an der Schule für Offiziersöhne in Madrid, kehrte 1808 nach der Schweiz zu Pestalozzi zurück u. wurde Lehrer an einer Erziehungsanstalt in Basel u. 1813 an der Stadtschule zu Burgdorf; er machte als baierischer Freiwilliger 1814 u. 1815 den Befreiungskrieg mit, lebte dann in Kempten u. seit 1816 wissenschaftlich beschäftigt u. zugleich als Lehrer im Cadettencorps in München, wo er 1828 Professor der altdeutschen Literatur u. Sprache, 1829 auch Custos bei der Hof- u. Staatsbibliothek wurde u. 27. Juli 1852 starb. Er schr.: Soll es eine allgemeine europäische Verhandlungssprache geben? Kempten 1815; Die Mundarten Baierns, Münch. 1821; Bairisches Wörterbuch, Stuttg. 1827–37, 4 Bde.; Glossarium Saxon. (zum Heliand), Münch. 1849; Über die königl. Hof- u. Staatsbibliothek zu München, ebd. 1843, 3. A. 1851; Timbrisches Wörterbuch, herausgeg. von Bergmann, Wien 1855; Lebensbeschreibung von Föringer, Münch. 1855; u. gab heraus Evangelii sec. Matthaeum versio francica saec. noni, Stuttg. 1827; Heliand, ebd. 1830; Muspilli, Münch. 1832; Katzmair's Viceherzogthum (1397–1403), ebd. 1833; mit I. Grimm: Ruodlieb, Gött. 1838; Tatians Evangelienharmonie, Wien 1841; St. Ulrichs Leben von Berno von Reichenau, Münch. 1844.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 315.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika