[131] Sinnestäuschung, Täuschung, welche immer von den Sinnen aus- u. auf den Verstand übergeht, so daß erstere die Betrüger, der Verstand aber der Betrogene ist, indem er sich in seinen Urtheilen von ihnen verleiten läßt. Die äußeren sichtbaren Gegenstände erscheinen dem Auge neblig, wenn die lichten Strahlen davon durch eine getrübte Atmosphäre hindurchgehen. Dasselbe Brausen, welches der Wind im Walde od. auf dem Meere erregt, wird auch wohl wahrgenommen, wenn blos ein heftiger Andrang des Blutes den Gehörnerven reizt. Wie aber Gehör- u. Gesichtsorgane den Täuschungen ausgesetzt sind, so auch die andern Sinne. Am meisten unterliegen wir Augen- od. optischen Täuschungen; umfassende Kenntniß der Natur, bes. der organischen des eignen Körpers, u. ihres Bezugs auf die allgemeine Natur, kann allein vor S. bewahren. Vgl. Hallucination.