Sonnenberg [3]

[285] Sonnenberg, 1) Franz Anton Joseph Ignaz Maria, Freiherr von S., geb. 1779 zu Münster in Westfalen; studirte die Rechte u. hielt sich in Drakendorf bei Jena, dann in Jena auf, wo er 1805, sich aus dem Fenster stürzend, freiwillig sein Leben endete. Er schr.: Das Weltende od. Donatoa (diesen Namen führt der erste Todesengel), Epos in Hexametern, Halle 1807, 2 Bde.; Lyrische Gedichte, herausgeg, von Gruber, Rudolst. 1809. Vgl. Gruber, Etwas über S-s Leben u. Charakter, Halle 1807. 2) Ludwig von S., geb. 1782 in Luzern, trat sehr jung in das Schweizerische Contingent der französischen Armee, nahm 1808 am Krieg auf der Pyrenäischen Halbinsel Theil, gerieth bei Baylen (19. Juli 1808) in Gefangenschaft u. wurde nach England abgeführt. Erst 1812 ausgewechselt, kehrte er nach Luzern zurück, nahm 1814 Theil an dem Staatsstreiche zum Sturze der Mediationsregierung u. wurde zum Mitgliede des Großen u. Kleinen Rathes ernannt. 1815 beförderte ihn die Eidgenossenschaft zum Obersten u. Commandanten von Genf, welche Stelle er bis 1825 bekleidete, worauf er bei der Errichtung der neuen Schweizerregimenter in Neapel als Oberst des zweiten Regiments dahin übertrat, sich 1837 bei der Unterdrückung einer Empörung auf Sicilien auszeichnete u. 1840 als Divisionsgeneral ein Commando erhielt. 1845 zur Übernahme des Obercommandos über die Luzerner Truppen berufen, schlug er Anfang April 1845 den Freischaareneinfall in Luzern zurück (s.u. Schweiz S. 654 f.), wurde zum Regierungsrathe u. Militärinspector ernannt u. blieb es bis zum Falle des Sonderbundes 1847. Von da lebte er als Privatmann u. st. am 26. März 1850 in Luzern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 285.
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