Spartianthus

[505] Spartianthus (S. Lk.), Pflanzengattung aus der Familie der Papilionaceae-Genisteae, 17. Kl. 4. Ordn. L.; Art: S. junceus (Spanische Geniste), mannshoher, binsenartiger Strauch mit schlanken, ruthenförmigen Zweigen, gelben, wohlriechenden Blumen, am Mittelmeer, bei uns als Zierpflanze in Töpfen, in den Cevennen angebaut u. als Ziegenfutter u. zu Geflechten benutzt. Um dazu den Bast der Pflanzen zu benutzen, müssen dieselben drei Jahre alt sein, wo man dann jedes Jahr im August die Zweige abschneiden kann. Diese werden in Bündel gebunden, an der Sonne getrocknet, mit einem Stück Holz geschlagen u. vier Stunden in Wasser eingeweicht. Dann bringt man sie auf einen etwas ausgehöhlten Platz nahe am Wasser, bedeckt sie mit Stroh, gießt, ohne die Decke abzunehmen, täglich einigemal Wasser über den Haufen u. läßt ihn 8–9 Tage rösten. Dann werden die Bündel in Flußwasser gewaschen, wodurch sich die äußere grüne Schale von der Pflanze ablösen muß, mit einem Holz auf einem Steine geschlagen, damit sich das Werg löst, die Bündel aufgebunden u. zum Trocknen ausgebreitet. Stängel u. Ruthen dürfen nicht eher abgeschält werden, als bis sie vollkommen trocken sind. Das Abgelöste wird geschält, sortirt u. wie der Hanf behandelt. Es wird gleich dem Flachs u. Hanf auf Rädern gesponnen u. gibt eine gute, dauerhafte, geschmeidige Leinwand, welche in der Lauge ihre gehörige Weiße erhält. Die Sprossen u. Samen (Sumitates u. Semen genistae hispanicae) waren sonst officinell; letztere schmecken bitter u. erregen Schweiß, u. Erbrechen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 505.
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