[166] Syrup, 1) gemeiner (Syrupus communis hollandicus, Melasse), die bei den Raffiniren des Zuckers übrig bleibende, aus den Formen, in welche der letztere zum Festwerden geschöpft wird, abfließende, keinen krystallisirbaren Zucker mehr enthaltende, braune, dickliche, klebrige, sehr süße Flüssigkeit, in der Pharmacie als wohlfeiles Versüßungsmittel mancher übelschmeckender Arzneien, häufiger aber in der Küche u. Lebkuchenbäckerei gebraucht. Der beste S. ist der gedeckte S. (Decksyrup), welcher beim Decken (s.u. Zuckersiederei) von Zuckerhüten abträufelt; der ungedeckte, minder gut, wird beim Versieden u. Raffiniren gewonnen. Der weiße S. wird bei Bereitung des Candiszuckers gewonnen; 2) künstlicher S.: a) einfacher (S. simplex), aus 20 Unzen Wasser u. 3 Pfund seinem Zucker durch Aufkochen u. Klären bereiteter gelblicher, dicklicher Zuckersaft; b) zusammengesetzte S-e werden statt des Wassers mit Ausgüssen vegetabilischer Stoffe, Pflanzensäften od. Emulsionen u. Zucker auf gleiche Weise u. in ähnlichem Verhältnis wie der einfache S. bereitet u. als Zusätze zu den Arzneien auch für sich zum Theil als wirksame Mittel benutzt. Die einzelnen s. unter den betreffenden Zusatzwörtern; auch unter Syrupus u. Syrop; 3) zuckerhaltiger u. mit Zucker vermischter Pflanzensaft, zur Honigdicke eingekocht. In den Haushaltungen macht man S. von Birnen-, Kürbis-, Rüben- u. Möhrensaft, welcher wie der Zuckersyrup benutzt wird.