Tamărix

[222] Tamărix (T. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Tamariscineae, 5. Kl. 1. Ordn. L.; Arten: T. germanica (Myricaria germanica, Tamarisken), Strauch, mit geraden, dünnen, röthlichen Zweigen, schmal lanzettförmigen, dachziegelförmig stehenden Blättern, in langen Endähren, weißröthlichen Blüthen, wolligen Samen; an steinigen Flußufern Deutschlands. Die bitterliche, balsamisch riechende Rinde war ehedem als stärkendes Mittel, in Norwegen u. Dänemark als Hopfensurrogat, die Zweigspitzen in der Mongolei als Thee benutzt; T. gallica, mit fleischfarbenen Blüthen, in schlanken, fast rispigen Ähren, eirunden, spitzigen, umfassenden, durchstochen punktirten Blättern, dunkelrothbraunen, schlanken Zweigen, ein 4–6 Fuß hoher Strauch od. bis 15 Fuß hoher Baum in Spanien, Frankreich, auch am Adriatischen Meer. Die bittere Rinde, so wie die Blätter dienten sonst gegen Blutspeien, Gelbsucht, Milzverstopfung. Am Sinai schwitzt aus den mehlig bestäubten Blättern einer Varietät dieses Strauches (Tarfa) nach dem Stich einer Schildlaus eine Art bräunlicher Manna aus, welche Zucker u. Schleim enthält u. von den Mönchen gesammelt wird (es soll das echte Manna der Israeliten sein); T. articulata Vahl. (T. orientalis Forsk), Baum in Ägypten, Arabien, Persien, Ostindien, mit, wie gegliedert aussehenden, rosenrothen Zweigen, oft mit galläpfelartigen Auswüchsen bedeckt, welche, so wie das Holz, im Orient als Arzneimittel gebraucht werden; T. herbacea, Strauch am Kaspischen Meer, dem Kaukasus, in Persien. Die Mongolen in Dawurien benutzen die Zweige als Thee, die Priester in Tibet das Holz als Heilmittel. Tamarix mannifera, s.u. Manna 1).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 222.
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