Terracīna

[390] Terracīna (Tarracina), eine früher Anxur genannte Stadt in Latium; sie war wahrscheinlich pelasgischen Ursprungs, wurde aber später von den Volskern besetzt, von denen sie nachher die Römer eroberten u. 328 v. Chr. colonisirten; sie lag südöstlich von Rom an der Via Appia u. hatte eine Citadelle auf steilem Berge, auf welchem der Tempel des Jupiter stand u. von welchem sich die Stadt bis an die Küste u. den Hafen hinabzog. Westlich von T. lag der Hain der Feronia (s.d.). Sie heißt noch jetzt T., ist die Hauptstadt des nach ihr benannten Bezirks, in der Delegation Velletri des Kirchenstaates, u. liegt am Ende der Pontinischen Sümpfe in herrlicher Lage dicht am Meere; schwache Befestigung, Bisthum, Schloß (Rocca di S. Angelo), Kathedrale (auf einem Apollotempel gebaut), römische Alterthümer, Theil der Appischen Straße, Überreste des Jupitertempels (n. Andern der Burg des Theoderich), auf dem Markt eine Tafel mit dem Lobe Theoderichs, etwas Handel u. Landbau; 4650 Ew. Dabei der von den Pontinischen Sümpfen westlich bis zum Meere sich erstreckende Wald von T. Die Umgegend ist wegen vieler Räubereien berüchtigt. Vgl. Cantatore, Istoria Terracinensi, Rom 1606.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 390.
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