[600] Timäos, 1) T. der Lokrer, Pythagoreer aus Locri in Unteritalien, lebte gegen 400 v. Chr., bekleidete hohe Stellen in seiner Vaterstadt; Plato suchte ihn hier auf, um sich von ihm in der pythagoreischen Philosophie unterrichten zu lassen, u. nannte einen seiner Dialoge nach ihm (s. Platon S. 196). Die ihm beigelegte Schrift Περὶ ψυχἆς κόσμου καὶ φύσιος (über die Seele der Welt u. die Natur) ist meist mit Platon herausgegeben, dann in Gale's Opuscula mythologica, mit Okellos von Batteux, Par. 1768, einzeln vom Marquis d'Argens (mit französischer Übersetzung), Berlin 1762; von Gelder, Leyden 1836; deutsch von Schmidt, Lpz. 1836. 2) T. aus Tauromenium, griechischer Geschichtsschreiber, geb. um 352 v. Chr.; vom Tyrannen Agathokles von Syrakus verbannt, lebte er lange in Athen, kehrte dann nach Sicilien zurück u. starb 256. Er schr. eine Geschichte Siciliens u. die Geschichte des Kriegs der Römer mit Pyrrhos; es sind davon nur noch Fragmente vorhanden, gesammelt von F. Göller in: De situ et origine Syracusarum, Lpz 1818, u. im ersten Band von Müllers Historicorum graecorum fragmenta, Par. 1841. 3) T. der Sophist, griechischer Grammatiker, gegen das Eude des 3. Jahrh. v. Chr.; er schr. Λεξικὸν περὶ τῶν παρὰ Πλάτωνος λέξεων, in alphabetischer Ordnung; zuerst herausgegeben von Ruhnken, Leyd. 1754, 2. Ausg. von Valckenaer, 1789; von J. F. Fischer mit Möris, Lpz. 1756; von Koch, ebd. 1828, 2. A. ebd. 1833.