[104] Diălog (v. gr.), 1) Unterredung, Gespräch, Zweigespräch, bes. 2) (Ästhet.), nachgeahmte Unterredung; ist entweder scientifischer (philosophischer) D., welcher sich mit Zergliederung, Untersuchung u. Erörterung von Wahrheiten beschäftigt, u. dessen Theorie zum didaktischen Style gehört (z.B. Lessings Ernst u. Falk), bei den Alten ausgezeichnet Platon, nach seinem Muster Xenophon u. Cicero; od. poetischer (dramatischer) D., der auf einen bestimmten Zweck, auf Handlung od. Empfindung od. beides zugleich gerichtet u. die Bedingung des poetischen Lebens der Handlung ist, an welchem die Verwickelung u. Entwickelung des Dramas (s.d.) mit Nothwendigkeit geknüpft ist. Im Drama ist der Gegensatz von D. der Monolog. Im Singspiele ist D. die Redepartie im Gegensatz zu den Gesangpartien, so auch im alten Drama, im Gegensatz zu den Chorpartien. Über den sogenannten Sokratischen D. u. die Dialogische Lehrform s.u. Katechisation u. Lehrform.