Warmbrunn

[850] Warmbrunn, 1) gräflich schaffgotscher Marktflecken u. Sommerresidenz im Kreise Hirschberg des Regierungsbezirks Liegnitz (preußische Provinz Schlesien), am Zacken u. am Fuße des Riesengebirges; hat gräfliches Schloß (1800 erbaut), mit Kapelle, Bibliothek u. Mineraliensammlung, Park, zwei Kirchen verschiedener Confessionen, Franciscanerinnenkloster, Theater, Telegraphenstation, bedeutende Glasfabrikation, Glas- u. Steinschleifereien, Stein- u. Wappenschneidereien; 1500 Ew. Hier sehr besuchtes Bad sowohl zum Baden als zum Trinken, zwei warme Schwefelquellen, welche das große (vormals gräfliche) u. das kleine (vormals propsteiliche) Bad heißen. Temperatur des letztern 30,10, des erstern 28,30 R. Das Wasser, schwerer als destillirtes, schmeckt u. riecht widerlich, ist mit Alkalien u. Mittelsalzen, bes. aber mit schwefelhaltiger Luft vermischt u. wirkt bes. bei Gicht, Lähmungen, Verhärtungen der Drüsen u. Eingeweide u. Hautausschlägen. Seit 1803 ist das schöne neue Bad an das große angebaut u. auf Wannen-, Douche-, Tropf-, Regen-, Schwitz- u. Dampfbäder eingerichtet. Vgl. Hausleutner, W. u. seine Schwefelquellen, Hirschberg 1836; Preiß, Der Kurort W., Bresl. 1850; Luchs, Beiträge zur Würdigung von W-s Heilquellen, ebd. 1853; Döring, W. u. das Hirschberger Thal, Brieg 1853, 2. A. 1856. 2) (Heviz), Dorf im siebenbürgischen Kreise Kronstadt, mit warmen Quellen u. Badeanstalt; 980 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 850.
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