Wichern

[157] Wichern, Joh. Heinrich, geb. den 21. April 1808 in Hamburg, studirte 1828–30 in Göttingen u. dann in Berlin Theologie, lebte von 1831 an in Hamburg als Candidat meist im Verkehr mit den Armen der Stadt u. bereitete seit 1832 die Anstalt im Rauhen Hause (s.d.) vor, welche 1833 eröffnet wurde. W. war auch thätig für die Stiftung eines Centralvereins für die Innere Mission (s.d. S. 919 f.), welcher 1848 auf dem Kirchentage in Wittenberg zu Staude kam, u. gehörte zu dem erwählten Ausschuß, welcher seinen Sitz in Berlin u. Hamburg hat. Er wurde 1852 nach Preußen berufen, um hier sein Gutachten über das Gefängnißwesen abzugeben, u. 1856 Rath im preußischen Ministerium des Innern u. Mitglied des Oberkirchenraths, um in beiden Stellungen das Gefängnißwesen zu beaufsichtigen. Er schr.: Nothstände der Protestantischen Kirche u. die Innere Mission, Hamb. 1844; Nachricht über das Rauhe Haus in Hamburg, ebd. 1844; Festbüchlein des Rauhen Hauses, ebd. 1845, 3. A. ebd. 1856; Die Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche, ebd. 1848; Die Behandlung der Verbrecher in den Gefängnissen u. die entlassenen Sträflinge, ebd. 1853; Der Dienst der Frauen in der Kirche, ebd.[157] 1857, 2. A. ebd. 1858; Das evangelische Johannesstift in Berlin, ebd. 1858; Das Rauhe Haus, seine Kinder u. Brüder, ebd. 1861; Die Ursachen der so vielfach erfolglosen Bemühungen in der heutigen Kindererziehung, ebd. 1863.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 157-158.
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