Wigard

[207] Wigard, Franz, geb. 1807 in Manheim, siedelte früh mit seinen Eltern nach München über, studirte seit 1827 auf der dasigen Universität die Forstwissenschaften, die Rechte u. Cameralia u. beschäftigte sich seit 1830 unter Gabelsberger mit der Stenographie, 1831 begann er seine juristische Laufbahn beim Landgericht Au in München, ging aber 1833 als Stenograph nach Dresden u. erhielt als solcher 1834 eine definitive Anstellung u. wurde Vorstand des Stenographischen Instituts. 1845 trat er zu den Deutschkatholiken über u. wurde beim Leipziger Concil zu einem der Präsidenten gewählt 1848 ging er als Mitglied der Nationalversammlung nach Frankfurt u. war 1849 Mitglied des Landtags zu Dresden, wo er zur Linken gehörte. Seiner politischen Haltung wegen wurde er nach der Besiegung des Maiaufstandes von seiner Stelle als Vorstand des Stenographischen Instituts suspendirt. Später studirte er Medicin u. ließ sich 1857 als praktischer Arzt in Deuben im Plauischen Grunde bei Dresden nieder. Er gab heraus: Stenographischer Lehrmeister, Dresd. 1852; Lehrbuch der Redezeichenkunst, Dessau 1853, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 207.
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