Forstwissenschaft

[432] Forstwissenschaft, die Wissenschaft, welche lehrt, wie die Forsten nach bestimmten Grundsätzen, Lehren u. Erfahrungen zu behandeln sind, um ihren jedesmaligen Zweck am leichtesten u. vollkommensten zu erfüllen. Man theilt sie in: A) Hauptwissenschaften, als a) Waldbau, b) Forstschutz, c) Forstabschätzung, d) Forstbenutzung, e) Forstdirection; u. B) Hülfswissenschaften, diese sind a) Mathematik, reine u. angewandte, bes. von letzterer Aufnehmen u. Stereometrie zum Berechnen der[432] Hölzer; b) Naturkunde u. Naturwissenschaften, bes. Forstbotanik u. Forstzoologie, namentlich Forstentomologie; c) Technologie, bes. was die Handwerker, die in Holz, Harz, Pech etc. arbeiten od. es gebrauchen, betrifft; d) Staats- u. Polizeiwissenschaft: e) Rechtswissenschaft, wenigstens so weit sich beide auf Forsten beziehen; f) Wasser- u. Wegebaukunde, Flößereibetrieb etc. Gleichzeitig mit F. wird auch die Jagdwissenschaft vorgetragen. Vgl. Beckmann, Lehrbuch der F., Chemn. 1758–63, 3 Thle.; v. Brocke, Lehrbuch der F., Lpz. 1768–74, 4 Bde: von Gleditsch, Berl. 1774, 2 Bde.: von Jung, Marb. 1787, 2 Bde; von v. Burgsdorf, Berl. 1792; von Rau, Mainz 1790; Allgemeines ökonomisches Forstmagazin, Stuttg. 1763–69, 12 Bde.; Laurop, Über F., Lpz. 1696; Bose, Wörterbuch der Forst- u. Jagdwissenschaft, Lpz. 1808, 2 Thle. in. 4 Bdn.; Hartig, Forstliches Conversationslexikon, Stuttg. 1836; Feistmantel, Darstellung des Forstwesens als Staatsaufgabe, Wien 1837; Hundeshagen, Encyklopädie der F., 3 Aufl. Tüb. 1840: Cotta, Grundriß der F., 4. Aufl. Dresd. 1849; v. Berg, Staatssorstwirthschaftslehre, Lpz. 1850; Fischbach, Lehrbuch der F., ebd. 1856; u. andere Schriften von Bechstein, Cotta, Hartig, Laurop, Leonhardi, König, Pfeil, v. Berg, v. Wedekind, Stumpf, Burkhard, Schulze, Grabe, Gwinner (s.d. a.) u. A. über einzelne Gegenstände der F.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 432-433.
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