Winterfeld

[274] Winterfeld, Karl Georg August, geb. 28. Januar 1794 in Berlin, studirte 1803–6 in Halle Rechtswissenschaft u. wurde 1811 Kammergerichtsassessor in Berlin, beschäftigte sich aber außerdem mit musikalischen Studien u. den neueren Romanischen Sprachen. Er bereiste 1812 Italien, sammelte dort eine Anzahl alter Musikwerke, kehrte nach dem Pariser Frieden nach Berlin zurück u. wurde 1816 Oberlandsgerichtsrath in Breslau, wo er die Aufsicht über die musikalische Abtheilung der Universitätsbibliothek übernahm. In Breslau, wie später in Berlin, wohin er 1832 als geheimer Obertribunalsrath übersiedelte, wirkte er belebend u. anregend für den Geschmack an klassischer Musik, namentlich Kirchenmusik. Seit 1847, wo er aus dem Staatsdienst ausschied, lebte er ausschließlich musikalischen Studien u. st. 19. Februar 1852. Er schr.: Joh. Gabrieli, Berl. 1834, 3 Bde.; Luthers deutsche geistliche Lieder nebst den während seines Lebens dazu gebräuchlichen Singweisen, Lpz. 1840; Der evangelische Kirchengesang, ebd. 1843–47, 3 Bde.; Über Herstellung des Gemeinde- u. Chorgesangs in der Evangelischen Kirche, ebd. 1848; Zur Geschichte heiliger Tonkunst, ebd. 1850–52, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 274.
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