[274] Winterfeldt, 1) Hans Karl von W., geb. 4. April 1709 zu Vanselow in Vorpommern, trat im 16. Jahre in das Kürassierregiment seines Oheims W., wurde 1723 Cornet, kam. bald darauf als Lieutenant unter die Leibwache zu Fuß u. wurde Adjutant des Königs; 1740 wurde W. Major u. Flügeladjutant des Königs Friedrich II. u. ging in dessen Auftrag nach Petersburg, um den dortigen Hof zu veranlassen die Kaiserin von Österreich nicht mit Truppen gegen Preußen zu unterstützen; darauf nahm er als Commandant eines Grenadierbataillons Theil am Ersten Schlesischen Kriege, leistete 1741 bei der Belagerung von Glogau u. bei Mollwitz gute Dienste, wurde Oberst u. Generaladjutant u. siegte bei Rothschloß. Im Zweiten Schlesischen Kriege focht W. 1745 gegen die ungarischen Insurgenten bei Schlawentitz u. Nadasdy, wurde Generalmajor u. hatte an dem Siege bei Hohenfriedberg u. bei Hennersdorf Antheil. Er war hierauf bis zum Frieden von Dresden stets um die Person des Königs; dann übertrug ihm dieser 1748 die Untersuchung gegen den General Wallrave in Magdeburg u. beförderte ihn zum Generallieutenant. Beim Ausbruch des Siebenjährigen Krieges begleitete W. den König nach Sachsen, unterhandelte mit dem Kurfürsten von Sachsen wegen der Auflösung des Bündnisses mit Österreich, was ihm aber nicht gelang, u. schloß mit dem sächsischen Feldmarschall Rutowski die Capitulation von Pirna. 1757 diente W. bei der Armee des Feldmarschalls Schwerin u. befehligte bei Prag das Fußvolk des linken Flügels. Als der König im Herbst d. I. gegen die Reichsarmee u. die Franzosen marschirte, befehligte W. einen Theil der unter dem Prinzen von Braunschweig-Bevern in Schlesien zurückbleibenden Armee; er erhielt bei einem Angriff der Österreicher 7. Sept. 1757 bei Moys eine Schußwunde in die Brust, an welcher er am andern Morgen starb. W. war unter allen Generalen Friedrichs des Großen Liebling. Auf dem Wilhelmsplatze in Berlin ist ihm eine Bildsäule errichtet. Vgl. Varnhagen von Ense, Leben des Generals von W., Berl. 1836; Hans Karl von W. u. der Tag von Moys, Görlitz 1857. 2) Rudolf Wilhelm von W., geb. 25. April 1720 zu Schmarsow in der Uckermark, kam 1738 als Corporal zur preußischen Artillerie, wurde 1741 Lieutenant, 1753 Stabs-, 1758 Premiercapitän, 1761 Oberstlieutenant, 1763 Commandeur u. Chef des 3. Artillerieregiments, 1765 Oberst u. 1776 Chef des schlesischen Artilleriecorps. Er focht nicht allein mit Auszeichnung in den Feldzügen Friedrichs II., sondern wirkte auch mit großem Erfolge für die Ausbildung der preußischen Artillerie. Er st. am 14. März 1788 in Neiße.