Zoochemie

[689] Zoochemie (Thierchemie), die Lehre von den organischen Substraten des Thierkörpers rücksichtlich ihrer chemischen Eigenschaften u. Zusammensetzung u. nach den allgemeinen Beziehungen, welche dieselben für den thierischen Organismus u. dessen Stoffwechsel haben. Die Z. ist daher ein integrirender Theil der physiologischen Chemie u. bildet die Grundlage für die Erforschung der Constitution u. Functionen der thierischen Säfte, Gewebe u. Organe u. führt somit dahin, den Ablauf der chemischen Erscheinungen, welche die vitalen Processe begleiten, in ihrem ursächlichen Zusammenhang genau zu erkennen u. sie von den bekannten physikalischen u. chemischen Gesetzen abzuleiten. Wenn auch schon ältere Chemiker, namentlich um die Mitte des 17. Jahrh. Sylvius, Willis, Vieussens etc. derartige Untersuchungen anstellten, so ist die Z. doch erst in neuerer Zeit wissenschaftlich cultivirt worden, bes. haben sich Lavoisier, Fourcroy, Vauquelin, Berthollet, Spallanzani, Cruikshank, Tiedemann u. Gmelin, Boussingault, Liebig, Wöhler, Lehmann, Bidder u. Schmidt, Moleschott, Schloßberger, Frerichs, Pettenkofer, Mulder, Valentin, Blondlot, Bernard u. A. um ihre Vervollkommnung sehr verdient gemacht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 689.
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