Einfallen

1. Was von selbst einfällt, danach zielt kein Mann.


2. Wem's einfällt mit dem Teufel um Aepfel zu gehn, den lässt er bald ohne Korb und Aepfel stehn. (Lit.)

Der litauische Bauer wendet dies Sprichwort an, wenn er jemand vor einem verdächtigen Menschen warnen will. Nach der Sage begegnete der Teufel einem Bauer mit einem Korbe voll Obst. Um es zu erhalten, zeigte er demselben einen wunderschönen Apfelbaum und versprach ihm, wenn er sie pflücken wollte, die Aepfel zu sammeln; der Bauer liess sich nicht lange bitten, er rückte den Korb an den Stamm und kletterte hinauf. Als er an der Spitze des Baums angelangt war, fand er an der Stelle der goldenen Aepfel – Tannzapfen; und ehe er hinabkommen konnte, war der Teufel mit dem Korbe Obst fort. (Wurzbach I, 65.)


*3. Das fällt mir nicht ein, und wenn i mi uff a Kopf stell. (Rottenburg.)


*4. Es fällt ihm ein, wie dem Bauer das Aderlassen.Bücking, 235.


*5. Es fällt mir nicht im Arsch ein. (Rottenburg.)


*6. Es fällt mir nicht im Schlaf ein. (Nürtingen.)


*7. Es fällt mir nicht leise (oder: nicht von weitem) ein. (Nürtingen.)

Alle, um zu sagen, dass man zu etwas nicht die geringste Neigung habe.


*8. Et fäld eäm in, as den Ruien1 'et mêigen2. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 86, 107.

1) Hunde.

2) Pissen.


*9. Et fällt eame in, äs der Mius dat Kraomen1. (Westf.)

1) Ins Wochenbett kommen; vielleicht Lautverschiebung von karmen = winseln, ächzen; Kram = die Wochen.


*10. Sie fallen ein wie die Gägler.


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*11. Ihr fällt etwas ein, wie dem alten Schuhmann das Backen. (Flatow.) – Frischbier, I, 706.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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