Engelchen

1. Ein jungk Engelken wert wael ein olt Düvel. Körte, 1116.

Luther meint, der Teufel habe »solch verflucht Sprichwort errichtet«. Er thut wol aber dem Sprichwort unrecht, da es blos die Möglichkeit und nicht die Notwendigkeit einer solchen Verwandlung ausspricht.


[821] 2. Junge Englichen seyn insgemein alte Teuffel. Winckler, VIII, 5.


[Zusätze und Ergänzungen]

3. Es ist grade säu, as wenn emme de Engelkes op de Tunge muiget. (Sauerland.)


4. Es muss ein fein Engelchen sein, der in Meister Hämmerleins Himmel gehört.Köhler, 30, 5.


*5. Du Engelchen aus der Holzkammer. (Schles.)

Halbspöttische Freundlichkeitsäusserung.


[1231] *6. Ein Engelchen und ein Teufelchen.

Von einem Ehepaar. Auch beim Kartenspiel eine gute und eine schlechte Karte, z.B. im Skat.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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