1. Der Meister Hämmerli geht d' Stegen uf ins Kämmerli und d' Stegen ab ins Bett. – Kirchhofer, 332.
2. Der Meister Hämmerli geht zu der Magd ins Kämmerli. – Kirchhofer, 332.
Ueber den »Meister Hämmerli« s. 4; doch ist's möglich, dass dasselbe in diesem und dem vorigen Sprichwort nur des Reimes wegen steht, wenn auch Kirchhofer bemerkt, es sei der Klerisei sehr leicht gewesen, einen Mann, der so sehr über sie hervorragte, zum Gespött zu machen.
3. Was zum Hämmerlein geboren ist, wird nie ein Hammer.
*4. Er ist ein rechter Meister Hämmerli. (Schweiz.) – Kirchhofer, 79.
Von einem ausserordentlich geschickten Manne, einem sogenannten Tausendkünstler. In diesem Sprichwort wird nach Kirchhofer das Andenken des zu Kempen im Erzbisthum Köln 1380 geborenen, gelehrten Propstes und Chorherrn erhalten, des Verfassers des ascetisch-mystischen und vielfach angefochtenen Werks: Von der Nachfolge Christi. Thomas' a Kempis eigentlicher Name ist Hamerken oder Hämmerlein (Malleolus). Wie Kirchhofer hinzufügt, übertraf er seine Zeitgenossen an Gelehrsamkeit, zog sich aber durch seine leidenschaftlichen Ausfälle gegen die Eidgenossen den bittern Hass derselben zu. Eiselein (275) sagt dagegen: Die Redensart rührt nicht von dem schweizer Magister Hämmerlin (Malleolus) her, sondern ist viel älter, und man bezeichnet damit den Teufel oder einen Hexenmeister, Possenmacher. Als Grund für diese Behauptung führt er an, dass Leute aus den Familien Hämmerlin und Schrat meistens schwarzes Haar und dunkle Hautfarbe haben. Nebenbei verweist er auch auf Grimm's Mythologie, und zwar in seiner Weise auf die ganze, nicht auf einen gewissen Abschnitt oder eine Seite. Besser wäre es allerdings gewesen, er hätte aus der alten Literatur mit bestimmter Quellenangabe nachgewiesen, dass die Redensart vor dem Verfasser der Nachfolge Christi bereits vorhanden gewesen sei; doch ist offenbar die einfache Behauptung, dass durch Hämmerlin der Teufel oder ein Hexenmeister und Possenmacher bezeichnet worden, viel leichter.
[292] *5. Meister Hämmerlein bosst an. – Eiselein, 275; Braun, I, 1078.
Eiselein hat Grimm hinter die Redensart geschrieben, aber nicht das Werk, aus der sie entlehnt (wahrscheinlich Mythologie), noch viel weniger die Seite. Zur Erläuterung findet sich dabei: der Teufel; Donner und Teufel, Donner und Doria.
*6. Die hat Meister Hämmerlein gehackt. – Köhler, 39, 8.
Von einem sehr bösen Weibe.
*7. In Meister Hämmerleins Haus kommen. – Köhler, 222.
*8. In Meister Hämmerleins Himmel gehören. – Köhler, 30, 5.
*9. Meister Hämmerleins Schwitzpulver wird ihm schon warm machen. – Köhler, 222.